Am kommenden Dienstag, 7. Juni wird der Umwelt- und Planungsausschuss über mehrere Grüne Anträge zum Entwurf des Landschaftsplans diskutieren. Die Grüne Ratsfraktion setzt sich dafür ein, die Landschaftsschutzgebiete bzw. Naturräume nördlich neuer Weg/Vogelsang, nördlich Schäferhaus und Altholzkrug nicht wie im Verwaltungsvorschlag vorgesehen, künftig als Gewerbegebiete auszuweisen, sondern sie in ihrer wichtigen Funktion als Naturräume zu erhalten. Weiterhin soll eine Fläche in der Nähe der Waldorfschule neu als geschützter Landschaftsbestandteil in den Landschaftsplan aufgenommen werden.
Die verschiedenen Anträge finden Sie unter diesem Link: https://ratsinfo.flensburg.de/tops/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUK_C06ALzuaF7NzdIsYKTM
Damit macht die Grüne Ratsfraktion Flensburg deutlich, dass es ein „Weiter so“ bei der Erschließung und Versiegelung immer neuer Flächen nicht geben darf. Die Grünen fordern ein Umdenken beim Thema Flächenverbrauch.
Dazu sagt der planungspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, Stefan Thomsen:
„Die Grünflächen und Naturräume in unserer Stadt stehen unter großem Druck. In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Flächen durch Gewerbe- und Wohnraum beansprucht, sodass nur noch sehr wenige Grünflächen überhaupt zur Verfügung stehen. Diese Orte mit hoher Erholungsqualität für die Flensburger*innen und wichtigen Funktionen für die Artenvielfalt müssen wir unbedingt erhalten. Es darf nicht sein, dass wir diese leichtfertig für weitere Gewerbeansiedlungen opfern. So hat zum Beispiel das Gebiet Schäferhaus Nord eine außerordentlich hohe ökologische Qualität, die wir unbedingt erhalten müssen und nicht bereitwillig etwa für wirtschaftliche Interessen ohne tiefere Wertschöpfung wie etwa einfache Lagerhallen aufgeben dürfen.
Wenn Verwaltung und Politik in Flensburg es mit der Bekämpfung der Klimakrise und des Artensterbens ernst meinen, dann müssen wir eine breite Debatte über neue Landschafts- und auch Flächennutzungspläne führen. Diese müssen zuvorderst dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen gerecht werden. Immer neue Gewerbeflächen stehen dem klar entgegen, auch wenn wir Grüne natürlich auch um die Bedarfe der regionalen Wirtschaft wissen. Für diese müssen wir passgenaue Lösungen erarbeiten, die einen möglichst geringen Flächenverbrauch unter genauer Beachtung ökologischer Kriterien ermöglichen. Großflächige Neuausweisungen sind dafür nicht die richtige Lösung, weshalb wir Grüne nun mit eigenen Vorschlägen in die Diskussion gehen.“
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion, Clemens Schmidt, ergänzt:
„Die breite Ausweisung neuer Gewerbeflächen zulasten von Umwelt und Natur ist der falsche Ansatz, um den Herausforderungen der Gegenwart gerecht zu werden. Wir wollen in engem Dialog mit der regionalen Wirtschaft passgenaue Lösungen finden und dabei ebenso den Wert von Naturräumen und insbesondere von Landschaftsschutzgebieten erhalten. Besonders hochwertige Biotope wie im Bereich der Gleise im Umfeld der Waldorfschule sollen darüber hinaus zukünftig auch noch besser geschützt werden.
Wir Grüne gehen mit klaren Forderungen in die Diskussion in den Ausschüssen und setzen auch auf die Unterstützung der breiten Stadtgesellschaft. Noch bis zum 24. Juni können alle Flensburger*innen auf bob-sh.de ihre Stellungnahme zum Entwurf des neuen Landschaftsplans der Stadt Flensburg abgeben. Auf unsere Initiative hin wurde die Auslegung deshalb von drei auf sechs Wochen verlängert.“
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