Grüne fordern feste Preisobergrenze beim Flensburger Sozialticket

PRESSEMITTEILUNG
Flensburg, 03.12.2025

Die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (mit Volt) fordert, die Kosten für das Flensburger Sozialticket dauerhaft auf einem sozial verträglichen Niveau zu sichern. Hintergrund ist die bevorstehende Preiserhöhung des Deutschlandtickets, die dazu führen würde, dass auch das Sozialticket in Flensburg teurer wird. Laut aktueller Beschlussvorlage stiege der monatliche Preis von derzeit 29,50 Euro künftig auf 34,50 Euro.

Mit der 1. Ergänzung zur Vorlage SUG-22/2025 beantragt die Ratsfraktion hingegen, den Endkundenpreis verbindlich auf maximal 30 Euro festzuschreiben und den kommunalen Zuschuss so auszugestalten, dass diese Grenze auch langfristig Bestand hat. Unter dem Leitgedanken „Bei 30 Euro muss Schluss sein“ soll damit verhindert werden, dass steigende Ticketpreise auf Landes- oder Bundesebene ungefiltert an Menschen mit geringen Einkommen weitergegeben werden.

Das Sozialticket wurde 2022 auf Initiative der Grünen Ratsfraktion eingeführt, um Personen mit wenig Einkommen dauerhaft eine bezahlbare Mobilitätsoption zu eröffnen. In Zeiten anhaltend hoher Lebenshaltungskosten und steigender Belastungen für private Haushalte sieht die Fraktion die Notwendigkeit, diesen sozialen Ansatz konsequent zu bewahren. Mobilität zu sichern bedeutet Teilhabe zu ermöglichen – im Berufsleben, in der Ausbildung, in der medizinischen Versorgung, in familiären Beziehungen und im kulturellen sowie gesellschaftlichen Alltag.

Nora Fuhrmann, sozialpolitische Sprecherin der Ratsfraktion, erklärt:

„Beim Sozialticket für den Flensburger Busverkehr trifft Sozial- auf Umweltpolitik. Mobilität gehört zum Alltag und ist oft eine Voraussetzung, um zur Ausbildung oder zur Arbeit zu kommen, zum Sport oder zum Arzt zu fahren. Alle Menschen sollen die Nutzung von umweltschonender Mobilität bezahlen können. Darum gibt es in Flensburg das Sozialticket, und darum darf es nicht viel teurer werden. Wir Grünen fordern, die anstehende Preissteigerung des Sozialtickets zu begrenzen, sodass es für die Nutzer*innen nicht mehr als 30 Euro im Monat kostet. Damit wollen wir zugleich die soziale Gerechtigkeit und einen umweltfreundlichen Stadtverkehr fördern.“

Leon Bossen, Fraktionsvorsitzender, ergänzt:

„Ganz ehrlich: Wer jeden Euro dreimal umdrehen muss, für den sind 5 Euro mehr im Monat nicht einfach ‚eine kleine Anpassung‘, sondern richtig bitter. Da geht’s dann nicht um Luxus, sondern darum, ob man sich den Bus überhaupt noch leisten kann – zur Schicht, zum Arzt, zu den Kindern. Wir haben das Sozialticket erfunden, damit genau das nicht passiert. Und deshalb sagen wir: 30 Euro und keinen Cent mehr. Punkt. Wenn wir anfangen, ausgerechnet bei denjenigen aufzuschlagen, die eh schon am Limit sind, läuft was gewaltig falsch. Dann verlieren wir Teilhabe, Chancen und Menschlichkeit – und darauf haben wir keine Sekunde Lust. Dieses Dogma, dass steigende Preise nicht zulasten derjenigen gehen dürfen, die es eh schon am schwersten haben, muss auch in angespannten Haushaltszeiten Bestand haben.“

———-

Im Sinne sozialer Gerechtigkeit soll das Sozialticket als kommunales Unterstützungsinstrument damit weiterhin glaubwürdig wirken und den Menschen, für die es gedacht ist, dauerhaft offenstehen. Die Preisobergrenze schafft Verlässlichkeit und verhindert, dass finanzielle Hürden zu Isolation und verlorenen Teilhabechancen führen. Zugleich stärkt ein bezahlbarer ÖPNV die kommunalen Ziele von Verkehrswende, Klimaschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung, denn auch ökologische Strategien sind nur wirksam, wenn ihre Nutzung für alle Bevölkerungsschichten möglich bleibt.

Aus Sicht der Grünen Ratsfraktion verbindet eine klare Preisbegrenzung soziale Verantwortung mit ökologischer Wirksamkeit und schafft Planungssicherheit für Betroffene ebenso wie für die Stadt. Deshalb gilt: Bei 30 Euro muss Schluss sein.