Solidarität statt Abschottung – Diskussion zur europäischen Migrationspolitik

Am 13. Mai fand im Café Isa in Flensburg die Veranstaltung „Solidarität statt Abschottung: progressive Migrationspolitik in Zeiten des Rechtsrutsches“ statt. Von 19:00 bis 20:30 Uhr diskutierten die Grünen EU-Abgeordneten Erik Marquardt und Rasmus Andresen über die aktuelle Migrationspolitik der EU und gaben einen Ausblick in die aktuellen Tendenzen des EU-Parlaments und der EU-Kommission.

Erik Marquardt, bekannt für sein Engagement als Vorsitzender des Vereins Civilfleet-Support und seine Einsätze als Seenotretter im Mittelmeer, eröffnete die Veranstaltung. Er schilderte in einem kurzen Vortrag eindrucksvoll seine Erfahrungen von den Brennpunkten an den europäischen Außengrenzen, darunter seine Einsätze auf Lesbos und entlang der Balkanroute. Marquardt betonte die Notwendigkeit einer humaneren Migrationspolitik und kritisierte die derzeitigen Abschottungsmaßnahmen der EU. Er rief dazu auf, Solidarität und Menschlichkeit in den Mittelpunkt der politischen Diskussionen zu stellen.

Rasmus Andresen, ebenfalls Europaabgeordneter und engagiertes Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Flensburg, ergänzte die Perspektiven mit einem Blick auf die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen in der EU. Rasmus Andresen hob die Bedeutung eines gemeinsamen europäischen Ansatzes hervor und betonte, dass nationale Alleingänge nicht zielführend seien. Er forderte eine gerechtere Verteilung der Verantwortung unter den EU-Mitgliedstaaten und bessere Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete.

Rasmus Andresen äußerte sich zur aktuellen Diskussion und Fachkräftemangel und Arbeitsgenehmigungen für Geflüchtete wie folgt:

„Europa braucht Migration. Allein in Deutschland fehlen jährlich 400.000 Fach- und Arbeitskräfte und in vielen anderen EU-Ländern sieht es nicht besser aus. Deswegen setzen wir uns in der EU dafür ein, dass diejenigen, die hier arbeiten wollen, einfachere Möglichkeiten haben, eine Arbeit in der EU aufzunehmen.“

Im Laufe der Diskussion wurden Fragen aus dem Publikum aufgegriffen. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, um über ihre eigenen Anliegen und Beobachtungen zu sprechen. Themen wie die Perspektive anderer Fraktionen auf Migrationspolitik, die Rolle von NGOs in der Seenotrettung und die Herausforderungen der Integration wurden intensiv debattiert.

„Wir brauchen eine bessere Verteilung von Geflüchteten in Europa und müssen dafür sorgen, dass Recht und Gesetz in allen EU-Staaten durchgesetzt wird, damit Geflüchtete ein faires und effizientes Verfahren und Perspektiven auch in anderen EU-Ländern bekommen. Das Sterben im Mittelmeer muss beendet werden. Dafür brauchen wir eine europäisch koordinierte Seenotrettung, Fluchtursachenbekämpfung und sichere Wege nach Europa.“ ergänzte Rasmus Andresen zum Punkt der Integration.

Zum Abschluss rief die Vorsitzende der Grünen in Flensburg, Annabell Pescher, die Gäste dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen und Europa nicht den erstarkenden Rechten zu überlassen.

Fotos der Veranstaltung

Foto: Karsten Bahnsen