Grüne erhöhen den Druck: Lichtershow-Zone als Alternative zum Silvesterfeuerwerk soll spätestens zum Jahreswechsel 2026/27 kommen

Pressemitteilung
Flensburg, 22.12.2025

Jedes Jahr steht der Jahreswechsel bevor, und für viele Menschen ist er mit Freude, Hoffnung und gemeinschaftlichem Feiern verbunden. Für andere ist der 31. Dezember jedoch eine Nacht voller Stress, Angst und Belastung. Tiere geraten in Panik, traumatisierte und hörsensible Menschen leiden unter dem Lärm, und viele Familien mit kleinen Kindern meiden öffentliche Plätze aus Sorge vor Böllern und Raketen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (mit Volt) dafür ein, spätestens zum Jahreswechsel 31.12.2026 / 01.01.2027 auf dem Südermarkt sowie in der Fußgängerzone eine feuerwerks- und böllerfreie Zone einzurichten. Geplant ist ein öffentliches Alternativangebot mit einer Lichter- oder Projektionsshow sowie gastronomischen Ständen, das Sicherheit, Atmosphäre und gemeinschaftliches Feiern miteinander verbindet.

„Silvester darf kein Stress-Test für Menschen und Tiere sein“, sagt Leon Bossen, Fraktionsvorsitzender. „Der Wunsch nach einer ruhigen, sicheren Alternative ist seit Jahren bekannt. Die Konzepte dafür liegen längst in der Schublade, und wir haben dieses Thema auch bereits mehrfach mit dem Oberbürgermeister besprochen. Trotzdem passiert zu wenig – das wollen wir jetzt ändern. Wir werden das Thema gleich zu Beginn des neuen Jahres weiter vorantreiben.“

Bossen betont, dass es dabei nicht um Symbolpolitik gehe. „Wir reden hier nicht über eine nette Idee für irgendwann, sondern über ein konkretes Angebot für viele Menschen in dieser Stadt. Eine Lichtershow statt Böllerlärm ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn an Lebensqualität.“

Die Ratsfraktion versteht ihren Vorschlag als bewussten Schritt nach vorn. „Man kann jedes Jahr wieder dieselben Diskussionen führen – oder man probiert endlich etwas Neues aus“, so Bossen weiter. „Wer Veränderung will, muss auch bereit sein, sie umzusetzen.“

Auch Katja Claussen, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion, unterstreicht den pragmatischen Ansatz. „Natürlich wissen wir, dass das Thema Silvesterfeuerwerk emotional und gesellschaftlich umstritten ist“, sagt Claussen. „Gerade deshalb setzen wir auf einen pragmatischen Ansatz: Statt Zeit in Grundsatzdebatten zu verlieren, wollen wir vorankommen und konkrete, sichere und gemeinschaftliche Alternativen ermöglichen.“

Claussen ergänzt: „Viele Menschen wollen an Silvester raus, unter Leute, gemeinsam feiern – aber eben nicht im Chaos von Böllern und Raketen. Für genau diese Menschen gibt es bislang kaum Angebote. Das ist ein echtes Versäumnis.“

Darüber hinaus verweist sie auf die positiven Nebeneffekte einer böllerfreien Zone. „Weniger Feuerwerk heißt weniger Müll, weniger Feinstaub und weniger Verletzte. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei in einer ohnehin angespannten Nacht.“

Die Ratsfraktion macht deutlich, dass es ihr um Tempo geht. „Wir haben noch über ein Jahr Zeit, um ein gutes Konzept auf die Beine zu stellen“, sagt Claussen. „Wenn wir jetzt anfangen, können wir zum Jahreswechsel 2026/27 ein Angebot schaffen, das viele Menschen anspricht und die Stadt positiv prägt.“

Abschließend betonen die Grünen, dass eine zentrale, böllerfreie Silvesterfeier ein starkes Signal für ein modernes, rücksichtsvolleres Feiern wäre. „Silvester muss nicht laut sein, um besonders zu sein“, so Bossen. „Manchmal ist weniger Krach einfach mehr Miteinander.“