Grüne Flensburg: Bahnpläne gefährden Zukunft unserer Region

Pressemitteilung
Flensburg, 25. Juni 2025

Zu den Plänen der Deutschen Bahn, die Generalsanierung der Strecke Flensburg–Hamburg auf das Jahr 2035 zu verschieben, erklärt Leon Bossen, Fraktionsvorsitzender der Flensburger Grünen:


„Diese Entscheidung ist ein Desaster für Flensburg und den Norden Schleswig-Holsteins. Schon heute kriechen die Züge zwischen Flensburg und Hamburg mit maximal 120 km/h über eine marode Strecke. Die Sanierung ist längst überfällig – nicht irgendwann, sondern jetzt.

Gerade für Flensburg ist der Zeitplan entscheidend: Mit der Inbetriebnahme des Fehmarnbelt-Tunnels wird die Verbindung Hamburg–Kopenhagen über den Belt deutlich schneller als über den Jütland-Korridor. Unsere Stadt verliert damit massiv an verkehrlicher und wirtschaftlicher Bedeutung – und der Norden insgesamt an europäischer Anbindung.

Deshalb wurde die Sanierung Flensburg–Hamburg nach Fertigstellung des Fehmarnbelts auch ausdrücklich ins Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) aufgenommen – als klarer politischer Auftrag, in der Ampel hart erkämpft für unsere Region. Diese Priorität nun einfach zu verschieben, ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen hier im Norden – und insbesondere in Flensburg.
Die Bahn lässt unsere Region den langsamen, qualvollen Foltertod sterben – und das offenbar mit politischer Rückendeckung. Anscheinend erfährt der Vorschlag Unterstützung aus den Reihen der Union. Statt Modernisierung gibt es hier Stillstand, statt fairer Entwicklung strukturellen Rückbau.

Besonders bitter: Während in Bayern kein Projekt je ins Wanken gerät, werden bei uns zugesagte Maßnahmen kommentarlos kassiert. Wer CSU ist, bekommt Tempo – bei uns bleibt nur Rost.
Und wo bleibt eigentlich der Aufschrei der lokalen Christ- und Sozialdemokraten? Da ist nur Schweigen zu hören. Dabei wäre gerade jetzt der Moment für klaren Widerstand – auch aus den Parteien der schwarz-roten Bundesregierung vor Ort. Flensburg lässt sich nicht abhängen.“